In weniger als sechs Wochen nehme ich am City2Surf-Lauf in Sydney teil. Dies ist die Laufveranstaltung, an der weltweit die meisten Menschen teilnehmen - über 100.000. So richtig fit fühle ich mich noch nicht, obwohl ich seit Anfang des Jahres wieder mehr Sport treibe und sogar einen Fitness-Passport besitze, den ich in fast jedem australischen Fitnessstudio und Schwimmbad benutzen kann. Eine herrliche Sache.
Ich beginne also wieder mit dem Laufen, schaffe aber momentan nur etwa 7 km flüssig.
An verschiedenen Stellen meiner Notizen habe ich schon über die Wichtigkeit von Backups gesprochen. Seit einigen Monaten benutze ich Osidian für meine Texterstellung (alles in Markdown) und da wollte ich sicherstellen, dass die im Vault abgelegten Dateien nicht nur in meiner iCloud liegen, sondern auch mit meinem lokalen Mac und mit meinem Server auf uberspace synchronisiert. Und das möglichst automatisch. Ein Fall für rsync!
Es hat eine Weile gedauert bis ich es hinbekommen habe.
Vielleicht fragst du dich, wie viel von dem Text auf dieser Webseite von einer künstlichen Intelligenzmaschine geschrieben und wie viel von mir mit meinen eigenen Händen getippt wurde. Diese Frage stellt sich wahrscheinlich nicht nur bei diesem Blog, sondern auch bei anderen Websites, zum Beispiel von Unternehmen. Für diesen Blog garantiere ich old-school-original-human-thinking. Es kommt alles aus meinem Kopf und Bauch, ziemlich ungefiltert und recht unpoliert. Man könnte auch sagen: authentisch Reiner.
Ich höre oft, dass aufgrund der KI viele Jobs verloren gehen werden. Das kann sein, es könnte aber auch anders kommen. Vielleicht verschieben sich auch nur die Aufgaben und es entstehen neue Jobs. Ein Beispiel dafür ist der Grafikdesigner, der Logos für Kunden entwirft. Wird er bald ohne Arbeit sein, weil künstliche Intelligenz-Logo-Tools genauso gut oder sogar besser sind? Es kommt darauf an. Ohne ein genaues Briefing wird das Ergebnis nicht das sein, was der Kunde will.
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Baum zu fällen. Man kann sich an ihm abarbeiten und irgendwann ist er gefällt, oder man nimmt sich Zeit zum Schärfen der Axt und fällt den Baum mit wenigen Schlägen.
In meinem aktuellen Auftrag muss ich aufwendige Excel-Tabellen mit Text füllen und abstimmen. Das ist fehleranfällig und meine Freigabepartner*innen finden es eigentlich auch unübersichtlich. Deshalb bereite ich alles in Obsidian vor und benutze das Excel-to-Markdown-Plugin sowie das Advanced-Table-Plugin, um die Arbeit einfacher zu gestalten.
Künstliche Intelligenz mag zwar viele Fähigkeiten besitzen, aber sie kann nicht nett zu anderen Menschen sein. Anderen Menschen zuzulächeln, sie zu streicheln und ihnen ein gutes Gefühl zu vermitteln, vor allem das Gefühl, dass sie auch nur Menschen sind und sich nun einmal so fühlen – das kann die künstliche Intelligenz nicht.
Wenn ich von einer Maschine angefeuert werde, dann ist das ein anderes Gefühl als von einem lieben Menschen. Wenn du jemanden antreibst oder einfach nur für ihn da bist, zuhörst, dann wird das dem Menschen guttun – viel besser, als wenn der Mensch vor seinem elektrischen Gerät sitzt, egal wie intelligent dieses Gerät sein mag.
Ihr kennt sicherlich diese Managertypen, die irgendwo im mittleren Management arbeiten und dafür bezahlt werden, den ganzen Tag in Meetings zu sitzen und dort entweder zustimmend zu nicken oder etwas zu kritisieren, dabei aber trotzdem unnahbar und unangreifbar zu bleiben. Sie sind alle sehr gestresst, weil sie ständig von einem Meeting zum nächsten eilen.
Zwischenmenschliches als StärkeDazwischen bleibt kaum Zeit, um noch etwas zu lesen oder zu lernen, denn sie müssen sich ständig mit ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auseinandersetzen.
Alles wird schneller: Wir drücken nur auf einen Knopf und es wird besser, interessanter, bunter und schöner. Was passiert aber, wenn in der Welt nur noch Abkürzungen existieren und wir die langen Wege nicht mehr kennen, falls das System ausfällt?
Wir wissen nicht genau, wie es dazu kam, aber wir sehen und lesen, dass es nun besser, glatter, flüssiger und schöner ist. Den Weg dorthin haben wir verloren. Wir haben etwas in eine schwarze Box gesteckt und auf der anderen Seite kommt dieses glattpolierte Textchen mit dem Wow-Effekt heraus.
Das Problem bei der Selbsthilfe, dem sogenannten Self-Help, besteht darin, dass man ständig das Gefühl hat, sich verbessern zu müssen. Weil man die ganze Zeit darauf aus ist, sich zu verbessern, übersieht man, was man bereits gut kann. Denn natürlich gibt es immer Möglichkeiten, Dinge besser zu machen.
Wenn man allerdings einmal in diesen Strudel gerät und es zur Gewohnheit wird, sich ständig verbessern zu wollen, ist man nie glücklich. Man lebt ständig unter Druck, etwas zu verbessern, und jeder nächste Schritt wird schwieriger und mühsamer.
Wenn künstliche Intelligenz uns so sehr entlastet und viele lästige Arbeiten abnimmt, können sich Menschen auf die Aufgaben konzentrieren, die schwieriger zu lösen sind und für die menschliche Fähigkeiten benötigt werden. Das ist oft die Argumentation, die für den Einsatz von künstlicher Intelligenz spricht.
Dabei wird angenommen, dass Menschen diese langweiligen Arbeiten nicht machen wollen und stattdessen Herausforderungen suchen. Das mag für viele Overachiever*innen in deinem LinkedIn-Feed zutreffen, aber viele Menschen arbeiten, um finanziell über die Runden zu kommen.
Bei allem Enthusiasmus und Aufbruchstimmung muss ich eins sagen: Künstliche Intelligenz macht mir Angst – nicht, weil ich zur Oldschool gehöre und generell alles verteufle, was mit Veränderung zu tun hat. Ganz im Gegenteil. Schließlich war ich in den letzten 30 Jahren an allen technischen Veränderungen sehr nah dran.
Ich habe über technische Veränderungen geschrieben, sie gefeiert, kommentiert und auch kritisch beobachtet. Aber meistens war ich der Meinung, dass man die Veränderung, den Wechsel sowieso nicht aufhalten kann.
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Gestern schwamm ich in einem Sprachbad, in warmer Honigmilch. Heute kommt nur kommt nur noch ein dünner, kalter Strahl. Morgen tauche ich in sprudelnden Wortwellen.
Gestern konnte ich nicht genug lernen. Heute fühle ich mich überfordert. Morgen finde ich Balance. Gestern wollte ich immer mehr. Heute will ich viel weniger. Morgen habe ich genug.
Gestern war ich übermütig. Heute bin ich demütig. Morgen bin ich weise.
Gestern ist vorbei. Morgen ist egal.
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Bis gestern hätte ich gedacht, dass eine Chat-GPT-Strategie vorgibt, in welcher Reihenfolge ich Befehle setze, um ein besseres Ergebnis zu bekommen. Dabei ist das Ergebnis in einer Blackbox entstanden, auf die ich bisher keinen Zugriff hatte.
Heute habe ich gelernt, dass ChatGPT eine eigene Kommunikationsstrategie hat, um mit meinen Anweisungen anzugehen. Und diese legt ChatGPT in der „General Communication Authoring Strategy“ ab. Du kannst also allgemeine Regeln und auch spezifische Regeln in Strategien definieren und ChatGPT entsprechend für besondere Einsätze trainieren.
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Je mehr ich mich mit dem Thema künstliche Intelligenz beschäftige und es auch selber anwende, umso klarer wird mir, dass die künstliche Intelligenz nicht alles ersetzen wird, sondern dass es einfach die Anforderungsprofile von vielen Berufen radikal verändern wird.
In meinem Fall der Inhaltserstellung werden viele Auftraggeber erwarten, dass mithilfe der künstlichen Intelligenz die Inhaltserstellung viel schneller und damit auch günstiger wird. Ich glaube allerdings nicht, dass es schneller wird, es sei denn, man möchte nur auf die schnelle eine generische Soße produzieren.
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Ich habe X, deswegen kann ich Y nicht.
Ich bin X, deswegen fällt mir Y schwer.
Ich identifiziere mich mit X, deswegen kommt Y nicht in Frage.
Ich habe X und deswegen fühle ich mich von Y bedrängt.
Heutzutage identifizieren wir uns mit vielen Attributen. Das ist auch gut so, denn es markiert die Vielfalt des Lebens und ein gesteigertes inneres Bewusstsein.
Doch manchmal habe ich den Eindruck, dass wir uns hinter den vielen Identifizierungen als X verstecken, uns weniger zutrauen und immer eine einfache, gesellschaftlich akzeptierte Ausrede parat haben, wodurch wir dünnhäutiger und noch verletzbarer werden.
Kürzlich war ich hier in Newcastle bei einer Buchvorstellung eines australischen Krimiautors, dessen Bücher ich seit einer Weile verschlinge: Gary Disher. Ein paar Tage vor der Veranstaltung chattete ich mit einem Kumpel in Deutschland. Wir redeten über die Pläne für die nächsten Tage und ich erwähnte, dass ich einen wahrscheinlich in Deutschland unbekannten Autor sehen würde. Es stellte sich dann ganz unerwartet heraus, dass Disher in Deutschland recht bekannt ist und mein Kumpel gerade ein Buch von Disher liest.
Voraussichtlich im Herbst 2023 werden die Australier in einem Referendum darüber abstimmen, ob sie in der Verfassung eine “Stimme für das Parlament” verankern wollen. Dadurch würden die indigene Bevölkerung Australiens - die Aboriginals und Torres Strait Islander - mehr Mitsprache und Einfluss auf politische Entscheidungen bekommen. Das hört sich vernünftig an - aber warum tun sich die Australier damit so schwer? Eine persönliche Einordnung.
We have the chance to turn the pages over We can write what we want to write We gotta make ends meet, before we get much older
Reinerveröffentlicht auf included in enthalten in KI
Mit großem Interesse verfolge ich die Entwicklung der Kennzeichnung von Texten, die mit KI generiert wurden. Bei OpenAI gibt es eine Art Validator, mit dem man herausfinden kann, ob der Text mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit von einem Menschen verfasst wurde oder von einem Roboter.
Ich könnte mir vorstellen, dass zum Beispiel Google künftig bei den Suchergebnissen ebenfalls ein kleines Label mit der Kennzeichnung „Dieses wurde automatisch generiert“ anzeigt. Ich bin mir nicht sicher, wie gut das ankommt, denn viele Inhaltsersteller werden natürlich jetzt mit Hochdruck so viele Inhalte wie möglich mit ChatGPT oder anderen künstlichen Intelligenzbots erstellen.
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Momentan diktiere ich gerne wieder Texte. Mein Favorit ist gerade das Whisper-Modell von openai. Wenn ich nun draußen unterwegs bin und einen längeren Text diktiere, dann bekomme ich eine lange Textwurst als Transkript. 5000 Zeichen oder mehr in einer Zeile.
Um solche Textwürste zu zerteilen eignet sich ChatGPT. Ich gebe einfach ein: „Bitte unterteile den folgenden Text in sinnvolle Absätze." Keine Ahnung, warum ich so höflich bin, aber ich bin immer nett zu ChatGPT.
Reinerveröffentlicht auf included in enthalten in KI
Vielleicht war es einfach eine glückliche Fügung, dass ich meinen DeepL Pro-Account nicht verlängern konnte, weil ich meinen Wohnsitz nicht in der EU habe. Denn meine Versuche mit ChatGPT zeigen, dass es mindestens so gut ist wie das ausgereifte DeepL.
Reicht ChatGPT für Übersetzungen in die deutsche Sprache oder in die englische Sprache? Ich wollte es genau wissen und habe verschiedene Texte von mir in beiden Systemen in die englische Sprache übersetzen lassen.