Digitale Zettelwirtschaft
Vielleicht bist Du auch ein „Knowledge Worker“ und sitzt die ganze Zeit am Computer, um wichtige Dinge herauszufinden. Suchen kann jeder. Du gibst etwas in Deine Suchmaschine ein und dann frisst Du Dich durch die Trefferliste. Aber wie und wo legst Du die Informationen ab – und was machst Du damit?
Stelle Dir vor, Du bekommst einen unerwarteten Anruf. Im Gespräch entstehen wichtige Informationen, die Du unbedingt festhalten musst. Schreibst Du es per Hand auf einen herumliegenden Kassenzettel oder öffnest Du eine App auf Deinem Handy. Und falls ja, welche App ist das?
Notizen gleichzeitig auf einem Mac, PC und Linux bearbeiten
Idealerweise hast Du ein System, in das alles hereinläuft und auf das Du mit allen Geräten in Deinem digitalen Ökosystem Zugriff hast. Für mich war das eine lange Zeit Devonthink. In einer reinen Mac-Welt ging das gut, doch ich arbeite mittlerweile auf verschiedenen Systemen: Windows 10, Raspberrian OS und iOS. Da fällt auch die Apple-Notizen-App aus.
Vor einigen Wochen habe ich eine Nextcloud auf meinem Server installiert. Auch hier gibt es eine Notizen-Anwendung, die aber nur funktioniert, wenn ich mich über einen Browser einwähle. Für den dringenden Anruf ist das keine passende Lösung. Momentan bin ich für solche Situationen auf OneNote umgestiegen (vor vielen Jahren war ich Evernote-Fan) und obwohl die Software eher behäbig wirkt, scheint es gutzugehen.
OneNote - Container für alles?
Audionotizen gebe ich in transkribierter Form auf meinem iPhone mit ADA Dictation ein. Wichtige Gedanken, aus denen dann später etwas entstehen soll, übertrage ich in OneNote.
Ich will Euch aber nicht überreden OneNote zu benutzen, sondern eher motivieren, ein System für Euch zu finden, das Ihr dann über eine SEHR LANGE Zeit benutzt. Es ist einfach, auf eine neue, vielleicht intuitiverl Software zu springen. Aber was passiert mit Euren Daten? Könnt Ihr die herüberziehen?
Während ich das hier schreibe, denke ich über NVAlt und Simple Notes nach. Das waren nur Markdown-Textfiles. Das Verzeichnis meiner Texte liegt noch in der Dropbox. Ich habe NVAlt etwa 2012 bis 2015 benutzt und die Notizen lassen sich sofort auslesen. Vielleicht sollte ich doch wieder auf dieses einfache System zurückkehren, um zukunftssicher Daten aufzubewahren? Okay, ich mache hier gerade eine Rolle rückwärts, aber genau das sind die Gedanken, die Ihr Euch auch machen solltet:
- Funktioniert das System immer und überall, auch wenn die Zeit knapp ist?
- Kommt Ihr an Eure Daten und Texte auch später noch ran? Lassen sie sich gut suchen, exportieren und öffnen?
Mit diesen Gedanken lasse ich jetzt mal allein. Ich berichte dann, ob ich es mit Simple Note noch einmal probiert habe…