Sprinten mit Tomaten
Ich bin ein großer Freund von Timeboxing. Und deswegen sprinte ich seit über 13 Jahren mit Tomaten, eigentlich mit „Pomodori“.
Die Idee hinter der Pomodoro-Methode ist, dass man sich nur eine bestimmte Zeit fest konzentrieren kann. Nach einer kurzen Pause kann es dann weitergehen. Bei Pomodoro ist das 25 Minuten arbeiten und 5 Minuten Pause, möglichst mit Bewegung. Während dieser 30 Minuten sammelt man ein „Pomodoro“, also eine Tomate.
Ich arbeite Aufgaben gerne in einer Pomodoro-Serie ab. Vier Pomodori sind gut zwei Stunden. Für mich ist das ein „Sprint“. Wenn ich zwei Sprints pro Tag mit tiefer Konzentration schaffe, dann bin ich schon sehr zufrieden. Alles darüber hinaus ist noch besser. In den ersten Sprint lege ich mir die Aufgaben, die besondere Konzentration erfordern. Da ist meine Motivation hoch und die Augen frisch. Sprint 3 startet nachmittags. In diesen Sprint lege ich mir Aufgaben, die ich einfacher abarbeiten kann. Und dann kann es losgehen.
Ich benutze derzeit die App „Focuskeeper“, die nach 25 Minuten klingelt. Ich lasse dann alles liegen, trinke ein Glas Wasser, gehe auf Toilette oder bewege mich und in fünf Minuten geht es erfrischt weiter. Wenn ich auf diese Weise arbeite, bin ich viel entspannter unterwegs als im „Zombie-Modus“, in den ich natürlich auch hin und wieder zurückfalle.
Sprint oder Mittelstreckenlauf?
Die Idee des „Sprints“ kommt aus Scrum. Ich habe das Konzept des Sprints allerdings etwas an meine Bedürfnisse angepasst. Eigentlich ist ein Sprint ein kleines Projekt, das laut offiziellem Scrum Guide eine Woche bis zu einem Monat läuft.
So wie im Scrum habe ich auch ein „Backlog“, aber ich plane meine Sprints nicht im Scrum-Stil. Morgens mache ich mit mir selbst einen kurzen Dailyläuft ein „Sprint“ über einer Woche bis zu einem Monat. Scrum und schiebe die Aufgaben, die ich an diesem Tage schaffen will, in die Spalte „Doing“. Dort sortiere ich sie nach Priorität und starte mit der wichtigsten Aufgabe im ersten Sprint und der ersten Tomate. Der offizielle Scrum-Sprint ist für mich also eher ein Mittelstreckenlauf. Das geht allerdings auch nur, weil die Aufgaben in der Regel weniger komplex sind und ich sie recht flüssig abarbeiten kann.