Die Definition von Bereit

In einem anderen Beitrag habe ich bereits über die „Definition von Fertig“ (Definition of Done) geschrieben. In Scrum sind diese vom Team festgesetzten Kriterien entscheidend, um eine abgeschlossene Aufgabe als „Inkrement“ zu werten. Ein Inkrement ist nichts anderes als ein neues Puzzleteil, das seinen Platz im Puzzle gefunden hat.

In Scrum wird jedoch nicht spezifisch eine „Definition of Ready“ gefordert. Den Aufgaben können zwar individuelle „Acceptance criteria“ zugewiesen werden, aber projektübergreifend gibt es das nicht. Die Verfasser von Scrum wollten es nicht weiter kompliziert machen als es schon ist. Trotzdem sollte man sich im Team überlegen, was denn alles da sein sollte, um flüssig die Aufgabe zu schaffen.

Knackpunkt: Briefings

Wer schon einmal in einem komplexen und komplizierten Projekt unterwegs war, weiß wie wichtig gute Briefings sind. Meine Erfahrung ist, dass die Briefings oft nicht klar genug sind. Habe ich früher versucht das Beste aus den Briefings herauszuholen, spiele ich mittlerweile ein „Debriefing“ des Briefing zurück. So nach dem Motto: Danke für das Briefing. Um das pünktlich und in der gewünschten Qualität umsetzen zu können, benötige ich bis zum xx.xx.2021 noch folgende Informationen und Materialien: 1.), 2.) und 3.).

Nicht immer sind die Materialien bis zur Frist komplett geliefert und dann stehen Entscheidungen Deinerseits an: trotzdem schon mal anfangen oder auf die komplette Lieferung warten? In der Regel fange ich dann schon mal an. Ich will ja niemanden hängen lassen. Meistens klappt das, doch manchmal gerätst Du damit auch unverschuldet in ungeangenehme Situationen.

Himmelfahrtskommandos zahlen sich meistens nicht aus

Eigentlich willst Du die Situation nur retten, kurzfristig helfen. Was passiert nun, wenn das Ergebnis etwas enttäuscht? Viele Auftraggeber haben dann plötzlich vergessen, dass das gelieferte Material nicht reichte und Du hast den Sündenbock. Deswegen mein Tipp: Zeige frühzeitig per E-Mail an, dass die Qualität möglicherweise darunter leidet. Letztlich bist Du oft trotzdem schuld, aber wenigstens fühlst Du Dich dann nicht so schlecht dabei.

Wenn Du ähnliche Aufträge hast, dann kannst Du eine Checkliste mit Dingen aufschreiben, die vorhanden sein sollen, bevor Du loslegst. Wer es dann nicht zu schätzen weiß, dass Du so professionell und transparent kommuniziert, hat es sowieso nicht verdient Dein Kunde zu sein. Also, bist Du bereit für die „Definiton of Ready“?