Dauerbeschallung

Man stellt sich Australien als sehr ruhiges Land vor. Vielleicht ein wenig Vogelgezwitscher, Meeresrauschen, sonst nichts, Weite so weit das Auge sehen kann. Tiefroter Sand, wenig Menschen. Hier und da ein paar Schlangen, Spinnen und sonstige Viecher. Ich finde aber, dass Australien extrem laut ist. Die Vögel sind unglaublich laut (aber ich mag das), die Musik in den Shopping-Centern sind laut, die Straßen sind lauter, weil hier sehr viele Autos herumfahren.

Eigentlich geht es mir heute nicht um Australien, das findet in einem anderen Blog von mir statt. Heute will ich kurz über die Dauerbeschallung schreiben, die ich mir selbst antue. Ich bin schon seit fast zwanzig Jahren ein großer Podcast-Fan. Ich habe verschiedene Podcasts in Dauerrotation. Doch ich glaube, dass ich es nun etwas übertrieben habe. Denn ich fühle mich rastlos, irgendwie zu voll. Denn ich höre momentan zu viele Podcasts, um etwas zu lernen (Ihr wisst schon welches Thema…).

Zu Beginn meiner Lernreise war das spannend, aber nun merke ich, dass nun alles wie auf einer Teflonpfanne abperlt. Ich stehle mir Zeit, die ich auch in Ruhe zum eigenen Denken nutzen könnte. Stattdessen hören ich irgendwelchen Holzköpfen zu, die über irgendwelche Sachen sprechen, die ich vielleicht irgendwann mal (also nie) gebrauchen kann. Ich knalle mein Hirn zu und habe keinen Platz für meine eigenen Gedanken. Stattdessen fühle ich mich klein und unwissend. Das stresst mich. Und jetzt merke ich erst, dass diese Notiz nur eine Erweiterung einer vorherigen Notiz ist. Freeze. Jetzt aber wirklich. Für Dich, liebe Leserin und Leser, ist das eine gute Sache. Denn ich nehme mir wieder mehr Zeit zum Denken und wahrscheinlich auch zum Schreiben. Also: Mit dem australischen Winter läute ich für ein paar Wochen auch eine digitale Eiszeit mit hoffentlich viel Output ein.