Ich kann das (nicht), weil ich X bin

Ich habe X, deswegen kann ich Y nicht.

Ich bin X, deswegen fällt mir Y schwer.

Ich identifiziere mich mit X, deswegen kommt Y nicht in Frage.

Ich habe X und deswegen fühle ich mich von Y bedrängt.

Heutzutage identifizieren wir uns mit vielen Attributen. Das ist auch gut so, denn es markiert die Vielfalt des Lebens und ein gesteigertes inneres Bewusstsein.

Doch manchmal habe ich den Eindruck, dass wir uns hinter den vielen Identifizierungen als X verstecken, uns weniger zutrauen und immer eine einfache, gesellschaftlich akzeptierte Ausrede parat haben, wodurch wir dünnhäutiger und noch verletzbarer werden. Dabei war das doch anders gedacht. Die neue Marke sollte uns befreien und öffnen, neue Möglichkeiten zur Entfaltung geben.

Es wäre schön, wenn wir endlich einen Schritt weiter kämen und uns mehr „Ich habe/bin X und deshalb kann ich das“ erlauben würden; wenn es weniger um X, sondern mehr um Y ginge.