Wie KI das Arbeitsleben verändert

Je mehr ich mich mit dem Thema künstliche Intelligenz beschäftige und es auch selber anwende, umso klarer wird mir, dass die künstliche Intelligenz nicht alles ersetzen wird, sondern dass es einfach die Anforderungsprofile von vielen Berufen radikal verändern wird.

In meinem Fall der Inhaltserstellung werden viele Auftraggeber erwarten, dass mithilfe der künstlichen Intelligenz die Inhaltserstellung viel schneller und damit auch günstiger wird. Ich glaube allerdings nicht, dass es schneller wird, es sei denn, man möchte nur auf die schnelle eine generische Soße produzieren. Wir werden aber mit einem ähnlichen Zeitaufwand viel bessere Ergebnisse erzielen.

Wir bekommen nämlich viel mehr Zeit zum genauen Denken und zum Validieren unserer Annahmen, Wir benötigen aber auch mehr Zeit, um das von der KI Generierte zu verfeinern. Zwar ist die KI sehr gut darin, einen Text zu extrahieren, aber nicht immer ist das Ergebnis sinnvoll. Wir werden daher künftig noch viel genauer lesen müssen. Das ist eine Fähigkeit, die viele schon jetzt verloren haben, denn es muss ja immer schneller gehen und niemand nimmt sich die Zeit oder ist konzentriert genug, um etwas genau zu lesen. Genau das ist aber gefragt, wenn wir mit dem generierten Text etwas anfangen wollen.

Neben dem genauen Lesen müssen wir präsent sein und uns besser auf das Wesentliche konzentrieren, um die Maschinen möglichst klar und deutlich mit Anweisungen zu füttern. Diese Klarheit brauchen wir dann auch, um das Generierte wieder für unsere Zwecke zu straffen.

Wenn nun Auftraggeber glauben, dass das Arbeiten mit KI-Unterstützung schneller und damit günstiger sein sollte, dann sollten sie es zunächst auf eigene Faust probieren. Wenn sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, dann brauchen sie auch keine Dienstleister mehr (ob die tatsächlichen Leser auch damit zufrieden sind, steht auf einem anderen Blatt). Wer merkt, dass die Inhalte unerträglich generisch sind, braucht mehr – jemand, der sich auf die Inhalte und die Zielgruppe empathisch einlässt und mit den richtigen Fragen und Anweisungen viel bessere Inhalte per KI generiert und diese dann für menschliche Leser veredelt.

So wie es aussieht, kommt es letztlich nicht auf das Tool an, sondern auf die Handwerkskunst. Eine Säge wird erst dann wertvoll, wenn es dafür ein Projekt gibt und jemand damit umgehen kann. So ist es auch mit der KI. Viele versuchen gerade herauszufinden, was ChatGPT so alles kann. Doch nur die Wenigsten werden das Maximum aus der KI herausholen. Erfahrung, Neugierde und vor allem Kreativität sind dafür nötig. Ich bin bereit.