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Persönliche Notizen aus Digitalien.

Reiner Gärtner - Newcastle, Australien

Künstliche Intelligenz macht mir Angst

Bei allem Enthusiasmus und Aufbruchstimmung muss ich eins sagen: Künstliche Intelligenz macht mir Angst – nicht, weil ich zur Oldschool gehöre und generell alles verteufle, was mit Veränderung zu tun hat. Ganz im Gegenteil. Schließlich war ich in den letzten 30 Jahren an allen technischen Veränderungen sehr nah dran. Ich habe über technische Veränderungen geschrieben, sie gefeiert, kommentiert und auch kritisch beobachtet. Aber meistens war ich der Meinung, dass man die Veränderung, den Wechsel sowieso nicht aufhalten kann.

Gestern, Heute, Morgen

Gestern schwamm ich in einem Sprachbad, in warmer Honigmilch. Heute kommt nur kommt nur noch ein dünner, kalter Strahl. Morgen tauche ich in sprudelnden Wortwellen. Gestern konnte ich nicht genug lernen. Heute fühle ich mich überfordert. Morgen finde ich Balance. Gestern wollte ich immer mehr. Heute will ich viel weniger. Morgen habe ich genug. Gestern war ich übermütig. Heute bin ich demütig. Morgen bin ich weise. Gestern ist vorbei. Morgen ist egal.

Was ist deine GPT-Kommunikations-Strategie?

Bis gestern hätte ich gedacht, dass eine Chat-GPT-Strategie vorgibt, in welcher Reihenfolge ich Befehle setze, um ein besseres Ergebnis zu bekommen. Dabei ist das Ergebnis in einer Blackbox entstanden, auf die ich bisher keinen Zugriff hatte. Heute habe ich gelernt, dass ChatGPT eine eigene Kommunikationsstrategie hat, um mit meinen Anweisungen anzugehen. Und diese legt ChatGPT in der „General Communication Authoring Strategy“ ab. Du kannst also allgemeine Regeln und auch spezifische Regeln in Strategien definieren und ChatGPT entsprechend für besondere Einsätze trainieren.

Wie KI das Arbeitsleben verändert

Je mehr ich mich mit dem Thema künstliche Intelligenz beschäftige und es auch selber anwende, umso klarer wird mir, dass die künstliche Intelligenz nicht alles ersetzen wird, sondern dass es einfach die Anforderungsprofile von vielen Berufen radikal verändern wird. In meinem Fall der Inhaltserstellung werden viele Auftraggeber erwarten, dass mithilfe der künstlichen Intelligenz die Inhaltserstellung viel schneller und damit auch günstiger wird. Ich glaube allerdings nicht, dass es schneller wird, es sei denn, man möchte nur auf die schnelle eine generische Soße produzieren.

Ich kann das (nicht), weil ich X bin

Ich habe X, deswegen kann ich Y nicht. Ich bin X, deswegen fällt mir Y schwer. Ich identifiziere mich mit X, deswegen kommt Y nicht in Frage. Ich habe X und deswegen fühle ich mich von Y bedrängt. Heutzutage identifizieren wir uns mit vielen Attributen. Das ist auch gut so, denn es markiert die Vielfalt des Lebens und ein gesteigertes inneres Bewusstsein. Doch manchmal habe ich den Eindruck, dass wir uns hinter den vielen Identifizierungen als X verstecken, uns weniger zutrauen und immer eine einfache, gesellschaftlich akzeptierte Ausrede parat haben, wodurch wir dünnhäutiger und noch verletzbarer werden.

Ein kurzer Abend mit Garry Disher, einem australischen Krimiautoren

Kürzlich war ich hier in Newcastle bei einer Buchvorstellung eines australischen Krimiautors, dessen Bücher ich seit einer Weile verschlinge: Gary Disher. Ein paar Tage vor der Veranstaltung chattete ich mit einem Kumpel in Deutschland. Wir redeten über die Pläne für die nächsten Tage und ich erwähnte, dass ich einen wahrscheinlich in Deutschland unbekannten Autor sehen würde. Es stellte sich dann ganz unerwartet heraus, dass Disher in Deutschland recht bekannt ist und mein Kumpel gerade ein Buch von Disher liest.

The Voice to Parliament - eine persönliche Stimmprobe

Voraussichtlich im Herbst 2023 werden die Australier in einem Referendum darüber abstimmen, ob sie in der Verfassung eine “Stimme für das Parlament” verankern wollen. Dadurch würden die indigene Bevölkerung Australiens - die Aboriginals und Torres Strait Islander - mehr Mitsprache und Einfluss auf politische Entscheidungen bekommen. Das hört sich vernünftig an - aber warum tun sich die Australier damit so schwer? Eine persönliche Einordnung. We have the chance to turn the pages over We can write what we want to write We gotta make ends meet, before we get much older

Taugt das KI-Labeling für Inhalte schon etwas?

Mit großem Interesse verfolge ich die Entwicklung der Kennzeichnung von Texten, die mit KI generiert wurden. Bei OpenAI gibt es eine Art Validator, mit dem man herausfinden kann, ob der Text mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit von einem Menschen verfasst wurde oder von einem Roboter. Ich könnte mir vorstellen, dass zum Beispiel Google künftig bei den Suchergebnissen ebenfalls ein kleines Label mit der Kennzeichnung „Dieses wurde automatisch generiert“ anzeigt. Ich bin mir nicht sicher, wie gut das ankommt, denn viele Inhaltsersteller werden natürlich jetzt mit Hochdruck so viele Inhalte wie möglich mit ChatGPT oder anderen künstlichen Intelligenzbots erstellen.

Lange Textwurst in Scheiben schneiden

Momentan diktiere ich gerne wieder Texte. Mein Favorit ist gerade das Whisper-Modell von openai. Wenn ich nun draußen unterwegs bin und einen längeren Text diktiere, dann bekomme ich eine lange Textwurst als Transkript. 5000 Zeichen oder mehr in einer Zeile. Um solche Textwürste zu zerteilen eignet sich ChatGPT. Ich gebe einfach ein: „Bitte unterteile den folgenden Text in sinnvolle Absätze." Keine Ahnung, warum ich so höflich bin, aber ich bin immer nett zu ChatGPT.

DeepL vs ChatGPT: Was ist besser?

Vielleicht war es einfach eine glückliche Fügung, dass ich meinen DeepL Pro-Account nicht verlängern konnte, weil ich meinen Wohnsitz nicht in der EU habe. Denn meine Versuche mit ChatGPT zeigen, dass es mindestens so gut ist wie das ausgereifte DeepL. Reicht ChatGPT für Übersetzungen in die deutsche Sprache oder in die englische Sprache? Ich wollte es genau wissen und habe verschiedene Texte von mir in beiden Systemen in die englische Sprache übersetzen lassen.

Zum letzten Mal über KI (Kajak-Edition)

Ich sitze gerade auf meinem Kajak auf dem Lake Macquarie. Das ist der größte Salzwassersee in Australien. Eigentlich ist das gar kein richtiger See, eher eine Lagune. Denn der Lake Macquarie ist mit dem Meer verbunden. Was hat aber jetzt meine Kajakfahrt mit künstlicher Intelligenz zu tun, wie ich es in der Überschrift verspreche? Auf dem Kajak diktiere ich in meine Apple Watch. Ihr müsst wissen, dass ich ein großer Fan von der Spracheingabe und Transkription bin.

Die animalische Würde behalten

Zu Beginn unseres Lebens herrscht die kindliche Erwartung vor, dass im Leben doch alles gut gehen wird. Wir denken gar nicht daran, dass es anders sein könnte. Doch irgendwann läuft es nicht mehr so. Es kommt anders. Etwas passiert. Etwas knallt. Etwas läuft quer. Wir haben Angst. Und hier meine ich nicht die Angst vor einem bissigen Hund, vor Feuer im Haus oder einem Einbrecher, sondern die Angst vor dem Ungewissen.

Whitepaper agil und mit KI-Tools erstellen - worauf es ankommt

In einem anderen Beitrag habe ich ja schon versucht zu erklären, wie das Hinzunehmen von künstlichen Intelligenztools die Schreibarbeit verändern könnte. In dieser Notiz - die nicht von einem KI-Tool geschrieben wurde, was man hoffentlich auch merkt - möchte ich darauf eingehen, wie sich das etwas konkreter für das Verfassen von Whitepapers auswirken könnte. In diesem Jahr werde ich bevorzugt redaktionelle Unterstützung für die Konzeption und Erstellung von Whitepapers anbieten – unkompliziert, agil und unterstützt von KI-Tools.

Wie sich die Inhaltserstellung mithilfe der Künstlichen Intelligenz verändert

Wie wird sich die Inhaltserstellung mithilfe der vielen KI-Tools wie ChatGPT und Co. verändern? Ich glaube, dass es riesige Folgen haben wird - nicht morgen, sondern jetzt. Nun ist es wichtig, die Stärken der KI mit den menschlichen Stärken und Erfahrungen zu verbinden - nicht nur, um Zeit und Kosten zu sparen (was natürlich auch wichtig ist), sondern um etwas zu produzieren, das letztlich besser, sinnvoller, hilfreicher und wirkungsvoller ist. Hier kommt nun ein erster Zwischenstand meiner Gedanken dazu.

Buchnotiz: 'Die Hauptstadt' von Robert Menasse (inkl. ChatGPT-Rezension)

Die Hauptstadt von Robert Menasse ist ein packender und gleichzeitig unterhaltsamer Roman, der sich mit den politischen Machtstrukturen und den Hintergründen der EU-Entscheidungsprozesse auseinandersetzt. Der Autor schafft es, die komplexen Zusammenhänge verständlich darzustellen und lässt dabei auch den Humor nicht zu kurz kommen. Besonders interessant ist die Figur des EU-Bürokraten Frederik Pollock, der sich durch den Roman hindurch entwickelt und dabei eine ganze Reihe von persönlichen Konflikten und moralischen Dilemmata durchlebt.

Aufhören können

„Wir brauchen eine neue Fehlerkultur, in der Fehler nicht verurteilt, sondern willkommen sind. Wir wollen eine Kultur, in der das Zugeben von Fehlern nicht als Schwäche, sondern als Stärke wahrgenommen wird.“ Das höre ich immer wieder. Aber wie weit sind wir wirklich damit gekommen? Wir sind ja oft noch nicht einmal in der Lage mit unseren eigenen Fehlern klarzukommen. Dabei sind Fehler nicht schlimm. Sie sind vorwärtsgerichtete Signale für eine bessere Zukunft.

Das sind auch nur Menschen auf der anderen Seite des Bildschirms

Wenn du beim nächsten Mal in einem Meetingraum oder im virtuellen Meeting sitzt, dann nimm kurz Abstand vom Inhalt. Schau dir die Teilnehmer genau an. Jeder nimmt eigene Gedanken und Sorgen mit ins Meeting, jeder kaut auf Themen herum, die überhaupt nichts mit dem Inhalt des Meetings zu tun haben. Oft geht die Geschichte so: Du siehst Daniel, wie er etwas nervös vor seinem Laptop sitzt und seine Präsentation vorbereitet; der Konferenzraum ist noch angenehm kühl, es duftet dezent und überraschend angenehm nach hochwertigem Putzmittel, die Sonne strahlt wohlig durch das Fenster.

Eines Tages zu Tag eins – und zwar morgen

Du kannst auf die nächste Welle warten, aber wenn du nicht aufpasst und in einer „rip tide“ steckst, wirst Du immer weiter aufs Meer getrieben. Du kannst dich auf das nächste große Ding vorbereiten, lernen und ganz viele Szenarien durchkauen, aber wenn du die PS nicht auf die Straße bekommst, dann wirst du auf dem Laufband der Zeit stolpern und nicht weiterkommen. Du kannst auf deinem Sofa sitzen und über die Zukunft nachdenken, aber eines Tages ist es vorbei mit der Zukunft.

Warum Gas in Australien unnötig teuer ist

Es ist schon eine skurrile Situation: Während in Europa die Gaspreise in den Himmel schießen, weil zu wenig davon da ist, explodieren auch in Australien die Gaspreise, obwohl Australien zu den weltweit größten Gasexporter gehört und gerade riesige LNG-Transportschiffe unterwegs nach Europa sind. Und doch erwartet die australische Regierung bis Mitte des nächsten Jahres Energiekostensteigerungen von über 50 Prozent – wie kann das sein? Gas ist hier in Hülle und Fülle vorhanden.