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In den letzten Monaten durfte ich ein lokales Startup als Scrum Master begleiten. Der CEO wollte sein Unternehmen (nur er, seine Tochter, ein weiterer Mitarbeiter und ein paar studentische Aushilfskräfte) agiler ausrichten.
Aber was bedeutet schon „agil“? In einem ersten Video-Call führte ich ihn von der alten, starren Welt, in der stoisch Pläne abgearbeitet und Deadlines eingehalten werden, um dann am Ende zu spät, zu teuer und ein Produkt am Kunden vorbei ensteht, hin in eine agile Welt, in der etwas produziert wird, was die Stakeholder wirklich brauchen und was auch Wert hat.
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Vor ein paar Nächten wachte ich mitten in der Nacht schweißgebadet auf. Ich hatte geträumt, der Vermieter hätte uns gekündigt; wir stünden auf der Straße, mit den vielen Sachen aus Deutschland, die immer noch originalverpackt in der Garage stehen.
Zwei Tage später ruft unser Vermieter an. Er möchte etwas mit uns besprechen, am liebsten in ein paar Stunden. Ich renne in den Vorgarten, um den Rasen zu mähen. „Keeping up appearances“, den Schein wahrend.
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Momentan lese ich mich gerade eifrig durch die Gutenberg-Sammlung. Zufällig stieß ich auf „Siddhartha” von Hermann Hesse. Das Buch hatte ich vor einigen Jahrzehnten gelesen und obwohl Hesse ja gerne von jungen Menschen gelesen wird, lohnt sich das Nochmallesen.
Aber eigentlich wollte ich hier nicht über Hermann Hesse oder Stefan Zweig (durch dessen Kanon auf Gutenberg ich mich gerade ebenfalls durchlese, ein Genuss), sondern über Krypto. Und die Verbindung liegt ausgerechnet bei Siddhartha, der in seinen mittleren Jahren anheuert, nicht besonders viel kann, aber mit seinem Mantra „Ich kann denken, warten und fasten“ überaus erfolgreich ist.
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In einer anderen Notiz hatte ich schon erklärt, warum „agil“ nicht immer „flexibel“ ist. Und, machen wir uns doch nichts vor, oft versteckt sich im Spielerischen der agilen Methoden viel Druck und Stress. Denn es geht ja letzlich immer um die Maximierung des Wertes für die Stakeholder, also für die Käufer, Nutzer, Investoren und Sponsoren. Wenn kein nachvollziehbarer Nutzen und messbarer Wert erkennbar ist, ist es schnell vorbei mit dem agilen Experiment.
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Momentan beschäftige ich mich intensiv mit Kryptowährungen. In nächster Zeit werden daraus sicherlich einige Notizen entstehen. Denn ich finde es sehr spannend, was sich in diesem Bereich bewegt.
In meinem Leben gab es viele Gelegenheiten von den Entwicklungen auch finanziell zu profitieren, weil ich vorne dabei war. Aber ich habe mich nie getraut. 1993 wollte ich mit einem Arbeitskollegen einen Dienst aufbauen, über den man elektronische Bücher und Papierbücher lesen und bestellen können.
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Kurz vor dem Abendessen summt meine Frau ein Lied. Ein freundliches, leicht getragenes Stück; klassisch, aber irgendwie auch jazzig. Das habe ich doch schon mal gehört. Aber wo. Und wann?
Ich denke lange nach, das Essen wird kalt. Ich krame in meinem Gedächtnis, in dem Musik mit einem Ort, einem Gefühl und einer Zeit verknüpft ist. Wenn die Kombination aus Zeit, Ort und Gefühlen übereinstimmt mit der richtigen Musik, dann kann ich selbst Musik von vor 40 Jahren recht exakt mit einem Ort und einem Jahr verbinden.
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Heute habe ich ein neues englisches Wort gelernt: „languishing“. Deepl gibt dafür als Übersetzung „schmachtend“ aus. Im Zusammenhang mit der Coronazeit passt jedoch ein Vorschlag aus der zweiten Reihe besser: „dahinwelkend“. Das Wort habe ich von Adam Grant gelernt, der darüber einen sehr lesenswerten Arrtikel in der New York Times geschrieben hat.
Languishing, das langsame Mäandern im Niemandsland, ohne ein großes Ziel, zäh und dickflüssig, langsam wegschmelzend, spürt man nur, wenn man genau hinfühlt.
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„Ich fühle, dass das hier in die falsche Richtung geht.“
„Ich fühle, dass das hier ganz toll ist.“
Fühlst du das wirklich? Oder denkst du nur, dass du es fühlst?
Als ich vor knapp 25 Jahren nach San Francisco zog, lernte ich dort etwas bis dahin recht Unbekanntes kennen: das Fühlen. Emotionen. „Express yourself“, hieß es damals. Ich war jung, fühlte mich angezogen von den Hippies im Lower Haight. Ich lernte mich zu öffnen und tauchte tief in die „touchy feely“-Sprache ein.
Seit ich in Australien lebe, lese ich vorwiegend australische Literatur. Ich will so viel wie möglich über die australische Kultur lernen. Dabei bin ich auf ein Genre gestoßen, um das ich normalerweise einen weiten Bogen mache: um Krimis, Thriller. Da ich mir aber vorgenommen habe, mehr Geschichten in mein Leben zu lassen, lese ich nun vergnügt australische Krimiautoren.
Meine Lieblingsautoren sind derzeit Gary Disher, Chris Hammer – und ab sofort auch Michael Brissenden, der mit „Dead Letters“ ein spannendes Buch geschrieben hat, das die politische Korruption in Australien aufs Korn nimmt.
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Die letzten anderthalb Jahre verliefen für uns alle völlig anders als geplant. Ein Leben im Ausnahmezustand. Wir wussten, dass es nicht immer so glattlaufen konnte wie bisher. Aber wer hätte gedacht, dass es so kommt? Hätten wir uns darauf vorbereiten können? Klar, es lohnt sich, wenn man finanziellen Puffer hat. Das ist sicherlich eine Lehre, die du sofort ziehen kannst. Wenn du mehr Geld auf der Kante hast, dann lebst es sich auch in finanziell schwierigen Zeiten einfacher.
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Es sind die gut gemeinten Ratschläge, die Tipps eines Besserwissenden, eines Menschen, der es gut mit uns meint oder nur ein paar Worte wie „Das war schon ganz gut, aber für das nächste Mal: xxx“: Sie treffen uns ganz unerwartet ins Herz, verwunden uns und wir wissen gar nicht, was gerade passiert ist. Uff, das kam so schnell wie ein Nierenschlag, wir liegen auf der Matte und sind kurz bewusstlos. Was ist passiert?
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Nerven wie Drahtseile, eiserne Konzentration: Wer die Konzentration über eine längere Zeit halten will, muss stark sein, Ausdauer zeigen. Das haben wir so gelernt. Aber was ist, wenn die Konzentration nach ein paar Sekunden oder Minuten aus den Händen flutscht wie das Drahtseil, an dem du dich gerade festhältst? Dann ist die Konzentration futsch. Es dauert ewig, bis man sie wieder fest im Griff hat. Genau hier liegt das Problem.
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Manchmal muss man darüber sprechen, warum man über etwas nicht sprechen kann. Dazu gibt es eine interessante Analogie: Du kannst mit deinem Auto überall hinfahren. Aber du solltest auch immer auf den Motor hören. Rasselt oder pocht da etwas leise, knarzen die Bremsen? Wenn du es merkst, dann bringst du du das besser Auto zur Werkstatt bringen, bevor es stehenbleibt.
Und deswegen, solltest du zügig ansprechen, wenn etwas in eine falsche Richtung läuft.
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Du machst Unmögliches möglich: Du liest anderen Menschen Wünsche von den Lippen ab. Sie müssen es noch nicht einmal aussprechen, vielleicht wissen sie noch nicht einmal, was sie wollen, was sie benötigen. Du hörst den ersten halben Satz und dann füllst du den Rest in deinem Kopf aus. Weiterreden ist jetzt lästig, für alle eine Zeitverschwendung. Denn du kennst die Lösung.
Du weißt so wenig. Trotzdem sagst du: Alles klar, ich habe verstanden, was du benötigst.
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Wenn du dich beim nächsten Mal für oder gegen ein Projekt entscheiden willst: Höre in dich herein. Was hörst du? Ein lautes JA? Ein klares NEIN? Oder ein dünnes Naja? Meine Erfahrung sagt, dass alles, was kein JA ist, automatisch ein Nein ist. Einfach, oder? Derek Sievers nennt das ein „Hell-Yeah“. Pep Guardiola: Thiago oder Nix.
Ein klares Nein ist auch einfach. Aber was ist mit den Graustufen dazwischen? Erinnerung: Es gibt nur ein JA, alles andere ist ein Nein.
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Ich hatte vor etwa einem halben Jahr meine Gedanken zum Thema Binnenmajuskel und Gendern aufgeschrieben. Kürzlich wollte ich etwas nachsehen und bin auf die Notiz gestoßen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich die Leser mit „Du“ angeredet habe. Das mache ich seit ungefähr einem Jahr, vorher „Siezte“ ich alle hier.
Seit ein paar Monaten bin ich auf das kleine „du“ umgestiegen und habe das altmodische, höfliche Du ebenfalls einkassiert. Ändert sich dadurch etwas?
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Vor einigen Jahren stand ich mit einem befreundeten Vater am Seitenrand eines Fußballfeldes. Wir beobachteten die Mannschaft und natürlich ganz besonders unsere eigenen Kinder. In der Halbzeitpause fragte mich der Vater recht unvermittelt und direkt: „Wann hast du dich zuletzt körperlich so bewegt, dass du auf der Wiese flach auf dem Rücken liegen musstest, um dich davon zu erholen?“ Ich war etwas irritiert, worauf wollte er hinaus? Wollte er höflich darauf hinweisen, dass ich nicht besonders fit oder gesund aussehe?
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Heute um 2 Uhr ist die Zeit um eine Stunde in die Zukunft gehüpft. Ich bin an diesem Sonntag um 6:47 aufgewacht und war noch recht müde. Kein Wunder, denn es wäre ja erst kurz vor sechs gewesen. Gestern. Jetzt sind wir in der Sommerzeit angelangt. Draußen ist es bereits sommerlich warm, es riecht nach Australien; salzig, süß und würzig.
Bald, wenn Europa in die Winterzeit schlüpft, sind es sogar zehn Stunden Zeitunterschied.
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Bis hierhin hat es zwei Minuten und 40 Sekunden gedauert. Ich habe es gestoppt.
Was ist bisher passiert?
Ich habe eine Idee für eine neue Notiz. Allerdings weiß ich noch, worüber ich genau schreiben will. Um Geschwindigkeit soll es gehen. Um die eigene Geschwindigkeit; aber auch um die gefühlte Geschwindigkeit und wie schnell wir in den Erwartungen anderer Menschen sein sollten.
In meiner perfekt optimierten Produktivitätswelt dauert es 2:40 Minuten, um mit dieser Notiz zu starten.
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In meinem Leben ging es schon immer um Sport, vor allem um Schwimmen und Laufen. Vor ziemlich genau 30 Jahren kaufte ich mit meinem Zivi-Gehalt in einem Triathlon-Laden eine Polar Accurex-Pulsuhr. Die klobige Uhr muss so etwa 500 Mark gekostet haben. Damals (und auch heute) eine Stange Geld. Aber ich trug die Uhr täglich, sie war mein treuer Begleiter beim Radmarathon-Fahren und später bei Marathonläufen.
Damals schnürte man sich noch ganz eng ein schwarzes, gummiertes Stoffband um die Brust.