Bringst Du Deine PS auf die Straße?

Vor einigen Jahren habe ich darüber geschrieben, dass es nichts bringt, wenn Du Dich immer nur auf den Ernstfall vorbereitest, dieser aber nie eintritt. Oder, es passiert das erwartet-unerwartete-unbekannt-Ungeheuerliche und Du bringst trotzdem nichts auf die Reihe. Am Ende warst Du doch nur Trainingsweltmeister. Mehr nicht. Wertlos.

„Du musst eben Deine PS auf die Straße bekommen“. Diesen Spruch habe ich vor vielen Jahren zum ersten Mal von einem älteren Herrn im Vorstand eines großen Finanzunternehmens mitbekommen. Klar, das hätte ich auch woanders hören können. Aber ich verbinde diesen Spruch eben mit diesem Herrn im grauen Anzug, der mir nicht sonderlich sympathisch war. Aus seinem Mund klang es ziemlich abwertend.

Viele Muckis, aber knüppelsteif?

Doch so abgedroschen der Spruch klingt, so wahr ist er auch. Wir bereiten uns die ganze Zeit vor, übermotorisieren uns so sehr. Den ganzen Tag „pimpen“, „hacken“ und selbstoptimieren wir uns. Doch bekommen wir die PS auf die Straße, wenn das Wetter mal nicht gut ist, die Umstände nicht ideal sind? Oder ist das ganze Aufbohren eine einzige Zeitverschwendung?

Bist Du da, wenn es zählt? Oder bekommst Du die PS eben nicht auf die Straße und bewegst Dich wie ein schwerer Lkw? Oder: Hast Du zu viele Muskeln, um Dich zu bewegen?

Meistens schreibe ich diese kurzen Einwürfe als schnelle Notizen an mich selbst. Eigentlich wollte ich nur dokumentieren, dass ich endlich weiß, was „die PS auf…“ in der englischen Sprache heißt: „to hit the ground running“. Wenn ich daran denke, dann kommt mir sofort der Roadrunner in den Sinn. In diesem Sinne: meep meep.