Walking the walk

In den letzten zwei Wochen habe ich mich hier vornehm zurückgehalten. Das heißt aber nicht, dass ich nun nicht mehr blogge. Im Gegenteil: Ich arbeite gerade daran, dass ich mehr Zeit zum Schreiben in deutscher Sprache habe und gleichzeitig mich hier in Australien auf andere Sachen konzentriere.

Seit einiger Zeit ist mir schon klar, dass ich eigentlich kein Social Media-„Evangelist“ sein will. Im Gegenteil: Ich meide seit einer Weile Social Media, weil ich meine Zeit anders verwenden will als Menschen zuzuhören, die nur etwas (oder sich selbst) anpreisen wollen. Und ich hatte auch nicht besonders viel zu erzählen, weil ich gerade an einem Generalplan arbeite, um hier in Australien Fuß zu fassen und gleichzeitig auch weiterhin mit deutschen Menschen in meiner Heimatsprache zusammenzuarbeiten.

Remote-Coaching und Video-Consulting früh morgens oder spät abends

Außerdem habe ich festgestellt, dass der Zeitunterschied von Australien nach Deutschland und die Videokonferenzen einfach nicht die Nähe schaffen, die ich für ein vernünftiges Consulting oder Coaching benötige. Es ist schön, dass ich in Ruhe hier arbeiten kann, während meine Auftraggeber in Deutschland schlafen. Aber wenn es Projekte mit viel Abstimmung gibt, dann ist das eher schwierig. Daher biete ich für meine deutschen Kunden künftig nur noch redaktionelle Dienste und kein Coaching oder Consulting an. Dazu reicht oft ein gutes Telefonat oder eine Videokonferenz und ich kann dann von hier weiterarbeiten.

Eine weitere Erkenntnis ist, dass das kein langfristig tragbares Modell ist. Denn ich bin vor Ort und möchte nicht den ganzen Tag hier zuhause sitzen und nur mit mir selbst sprechen. Das heißt, dass ich ab April aktiv nach Kunden oder sogar Arbeitgeber hier in Newcastle oder auch Sydney suche. Fast meine gesamte Karriere habe ich über Produkte oder Services geschrieben, die jemand anders entwickelt hat. Manche davon hatten wirklich einen Sinn, doch bei vielen Dingen habe ich mir „braucht kein Mensch“ gedacht.

Hin zu den Wurzeln

Ich werde mich nun an den Anfang der Wertschöpfungskette begeben und Teams aktiv dabei unterstützen Wert für Ihren Kunden zu schaffen. Ich will nicht mehr nur darüber schreiben, sondern dabei sein. Deswegen positioniere ich mich in Australien ab Ostern als „Scrum Master“ positionieren. Dazu habe ich in den letzten Wochen gepaukt und nun die Prüfung zum „Professional Scrum Master“ bestanden.

Ich weiß auch, dass ein Titel noch nicht reicht und deswegen arbeite ich gerade fieberhalt daran, mögliche Lücken zu füllen. Aber ich habe auch festgestellt, dass ich mich eigentlich schon die letzten 15 Jahre auf die Rolle des Scrum Masters vorbereitet habe. Denn ein Scrum Master muss ein Coach, ein Mentor und manchmal auch ein Consultant sein. Der große Unterschied ist, dass ich mich künftig vorwiegend um Menschen und Prozesse und nicht um Content kümmern werde. Das finde ich sehr spannend und ich denke, in so einer Rolle kann man auch gut altern und wird mit noch mehr Erfahrung immer besser.

Diese Notiz sollte nur ein „Hallo, ich bin noch da“ signalieren und schon einmal einen ersten Hinweis auf eine Neujustierung geben. Für meine deutsche Kunden wird sich nicht so viel ändern. Ich hatte in letzter Zeit sowieso wieder mehr redaktionelle Aufgaben übernommen. Und zum Thema „Scrum Master“ werde ich demnächst mal mehr schreiben.